Italienische Literatur gemeinsam entdecken –
Lektüre und Gespräche in deutscher Sprache
VHS Bielefeld, Ravensberger Park, Raum 258, 15:00 h bis 16:30 h
Einmal im Monat – von Oktober bis Juni – trifft sich der Literaturkreis der Deutsch-italienischen Gesellschaft Bielefeld, um sich (auf Deutsch) in lockerer Form über Klassiker und Neuerscheinungen der italienischen Literatur zu unterhalten.
Keine Teilnahmegebühr!
Am 7. Oktober 2024 um 15:00 Uhr trifft sich – nach der langen Sommerpause – der Literaturkreis wieder und bespricht einen Roman, der thematisch das beinahe vergessene harte Schicksal der sogenannten „Schwabenkinder“ aufgreift:
Romina Casagrande, Als wir uns die Welt versprachen, aus dem Italienischen von Katharina Schmidt und Barbara Neeb, Frankfurt a. M. 2021
Romina Casagrande, I bambini di Svevia, Milano 2020
Als die Südtirolerin Edna in einer deutschen Zeitschrift ein Bild ihres Kinderfreundes Jacob sieht, macht sie sich auf den Weg über die Berge, um eine alte Schuld zu begleichen. Vor einem ganzen Leben mussten Edna und Jacob unter härtesten Bedingungen bei schwäbischen Landbesitzern schuften, wie Tausende arme Bergbauernkinder vor ihnen. Der Zweite Weltkrieg riss sie auseinander. Zu Fuß, mit Bus und Zug und ihrem Papagei Emil im Gepäck, beginnt Edna unbeirrt eine Reise voller berührender und überraschender Begegnungen.
© Fischer Verlag
Am 4. November 2024 um 15:00 Uhr dikutieren wir über einen neuen, in Italien sehr erfolgreichen Roman:
Maddalena Vaglio Tanet, In den Wald, aus dem Italienischen von Annette Kopetzki, Frankfurt a. M. 2024
Maddalena Vaglio Tanet, Tornare dal bosco, Venezia 2023
Wie immer um 15:00 in der VHS Bielefeld, RaSpi, Ravensberger Park, Raum 258
Eines Morgens verschwindet die Lehrerin im Wald. Während das Klassenzimmer leer bleibt und ihre Verwandten Straßen und Bäche absuchen, scheint sie immer mehr mit der sie umgebenden Natur zu verschmelzen. Um sie herum streifen Keiler durch das Unterholz, über den Wipfeln der Birken erklingt der Gesang wilder Vögel. Immer tiefer versinkt sie in einer Decke von Moos und Erinnerungen – sie muss um alles in der Welt den tragischen Tod ihrer Lieblingsschülerin vergessen, der sie in den Wald trieb.
Hinter den geschlossenen Fensterläden und in den Straßen des piemontesischen Ortes Biella ist man unterdessen ratlos: Was ist mit Silvia geschehen? Und wer ist sie wirklich? Die gutmütige Lehrerin, für die sie alle halten, oder doch eine Außenseiterin, die etwas zu verbergen hat? Als ein Junge aus der Schule bei einem Streifzug durch den Wald auf die Lehrerin stößt, scheint die Suche ein Ende zu nehmen. Aber was macht man mit einer vermissten Frau, die nicht gefunden werden will.
© Suhrkamp Verlag
TIPP: Am 25. Oktober 2024 um 20:00 Uhr ist die Autorin zu Gast bei den Literaturtagen der Stadtbibliothek Bielefeld.
Am 2. Dezember 2024 um 15:00 Uhr steht folgender Roman im Mittelpunkt:
Claudia Petrucci, Die Übung, aus dem Italienischen von Mirjam Bitter, Berlin 2022
Claudia Petrucci, L‘ esercizio, Milano 2020
Wie immer um 15:00 in der VHS Bielefeld, RaSpi, Ravensberger Park, Raum 258
Mit Mitte dreißig sind die Träume grau geworden, das Geld ist immer knapp. Giorgia jobbt an der Supermarktkasse, Filippo führt widerwillig die Bar der Eltern. Ihre Beziehung hält ein prekäres Gleichgewicht – bis Giorgia den Regisseur Mauro wiedertrifft. Mauro will sie unbedingt zurück auf die Bühne holen. Er weiß, dass Giorgia in ihren Rollen nachgerade aufgeht. Giorgia hingegen weiß um die dunkle Seite ihres Talents: wie die Rolle Besitz von ihr ergreift, bis die Grenzen ihres Selbst sich auflösen. Doch sie gibt der Versuchung nach – mit katastrophalen Folgen: Bei der Premiere bricht Giorgia zusammen. Um sie zu retten, entwerfen Mauro und Filippo einen irrwitzigen Plan. Die beiden Männer schreiben Giorgia buchstäblich die Rolle ihres Lebens auf den Leib; ein Skript, das sie in die Wirklichkeit zurückführen soll … Claudia Petruccis geschickt konstruierte Dreiecksgeschichte um eine schillernde, immer rätselhaftere Protagonistin verwischt nach und nach alle Gewissheiten.
© Wagenbach Verlag